Preisverleihung am 26.08.2023

Im Kultur- und Kommunikationszentrum Sumpfblume in Hameln

Ausgezeichnet wurde die Organisation "Letzte Generation"
Vertreten durch Lina Eichler und Lars Nicolai Werner

Lina Eichler:

Ausgezeichnet werden Lina Eichler und Lars Nicolai Werner - stellvertretend für die Organisation "Letzte Generation"
Foto: Eckart Pscheidel Jeschke
  • Jahrgang 2002
  • wuchs im Ruhrgebiet auf
  • Sie fand über verschiedene Tierrechts- und Klimagruppen in den zivilen Widerstand und zum Hungerstreik
  • Angesichts des Klimanotstands verließ sie die Schule kurz vor dem Abitur und schloss sich der Letzten Generation an
  • Heute protestiert sie und koordiniert in Vollzeit den Widerstand
  • Weitere Infos: letztegeneration.de

Lars Nicolai Werner:

Ausgezeichnet werden Lina Eichler und Lars Nicolai Werner - stellvertretend für die Organisation "Letzte Generation"
Foto: Benjamin Rückert
  • 31 Jahre
  • Aufgewachsen und Abitur in Detmold/Wohnort Göttingen
  • Studium an der Universität Osnabrück und Kassel (Psychologe, M.Sc.)
  • Seit 2019 im friedlichen Widerstand gegen die Klimakrise
  • Seit März 2022 Aufgabe des Psychologen-Berufs für Klimaprotest in Vollzeit Teilnahme an Straßenblockaden und Abdrehen von Öl-Pipelines
  • Im November 2022, 23 Tage in Präventivhaft in München verbracht

Ronja Maltzahn & Federico Marina - Foto: Zuzanna Badziong
Ronja Maltzahn & Federico Marina - Foto: Zuzanna Badziong

Den musikalischen Rahmen gestaltet dieses Mal Ronja Maltzahn mit Band.

Für die Laudatio konnte Hagen Langosch eine Aktivist der „Fridays for future“-Bewegung gewonnen werden.

Wer ist die "Letzte Generation"

Foto: Robin Naplany

Die Regierung ignoriert alle Warnungen. Immer noch befeuert sie die Klimakrise und hat uns damit an den Rand eines Abgrunds gebracht.
Wir sind nicht länger bereit, dieses Verbrechen an der Menschheit widerstandlos hinzunehmen. Wir werden nicht abwarten während ein Staat nach dem anderen kollabiert. Am Ende sind wir alle in Gefahr. Wir sind der Überlebenswille dieser Gesellschaft.
Vor der Bundestagswahl 2021 erschütterte ein Hungerstreik das Land und sorgte dafür, dass einer der ersten Termine des neuen Bundeskanzlers Olaf Scholz ein Gespräch mit uns über die Klimakatastrophe war. Da der Kanzler kein Bewusstsein für die existenzielle Bedrohung der Gesellschaft durch den Klimanotfall erkennen ließ, begannen Menschen unter dem Namen der Letzten Generation Anfang 2022 die meistbefahrene Autobahn Deutschlands zu blockieren.
Immer und immer wieder kehren wir seitdem nach Berlin zurück und blockieren dort die A100 und andere große Straßen. Wir tun das nicht gerne. Doch wir sehen diesen zivilen Widerstand als unsere beste Chance, auf unserem zerstörerischen Kurs die notwendige Umkehr zu bewirken.
Wochenlang drehten Menschen auch immer und immer wieder auch Öl-Pipelines zu. Straßenblockaden in Frankfurt am Main, dem Herzen des fossilen Wahnsinns, die Zerstörung unserer Zukunft mit Milliarden zu finanzieren, brachten Dutzende bis zu eine Woche in Polizeigewahrsam. In München wurden wiederholt Menschen für lange Zeit präventiv in Gewahrsam genommen, um sie von ihrem Protest abzuhalten, z.T. für bis zu 30 Tage am Stück.
Wir sind die Letzte Generation, die den Kollaps unserer Gesellschaft noch aufhalten kann. Dieser Realität ins Auge blickend, nehmen wir hohe Gebühren, Straftatvorwürfe und Freiheitsentzug unerschrocken hin.
Die Letzte Generation erhält einen Großteil der Mittel für Recruitment, Training und Weiterbildung aus dem Climate Emergency Fund.
Seit April 2022 ist sie Teil eines internationalen Netzwerks ziviler Widerstandsprojekte. Es nennt sich das A22 Network.

Essen retten - Leben retten

Foto: Karsten Koall

Jedes Jahr werden viele Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschlands Supermärkten weggeworfen, obwohl sie noch genießbar sind. Vor dem Hintergrund, dass wegen immer stärker eskalierender Klimakrisenfolgen unsere Ernährung der Zukunft nicht gesichert ist, ist das einfach nur absurd.

Am 24. Januar 2022 startete eine Gruppe entschlossener Menschen Autobahnblockaden in Berlin, um von der Bundesregierung zu fordern, dass sie das Essen im Hier und Jetzt und für die Zukunft rette. Ganz konkret – Sie forderten ein Essen-Retten-Gesetz, sodass große Supermärkte gutes Essen nicht mehr wegwerfen dürften, sondern weiterverteilen müssten. Außerdem wollten sie, dass die Vorschläge des Bürgerrats Klima zur Agrarwende umgesetzt würden, um die Ernährung der Zukunft zu sichern.

Nachlese zur Preisverleihung 2023

Eine Fotogalerie mit Einblicken in die Preisverleihung 2023 finden Sie hier ▶